Dressur in Harmonie • Klassische Reitweise

Die Reitkunst ist der Höhepunkt geistiger und physischer Entwicklung im Sattel. Von der Losgelassenheit bis hin zur Versammlung.

Im Gleichklang mit dem Pferd zu sein, das jeweilige Pferd verstehen und darauf einzugehen, eine fundierte Basis aufzubauen, die das Pferd lange gesund erhält, Präzision zu entwickeln als Indikator für die eigene, korrekte Hilfengebung.

Man könnte es auch Reiten in Harmonie nennen. Es bedeutet vor allem immer wieder sich selbst zu überprüfen und wenn etwas nicht geklappt hat, zu analysieren, zu verbessern.

Es lohnt sich, diesen Weg auf sich zu nehmen, denn die Momente von Harmonie mit dem Pferd sind äußerst erfüllend.

Nicht selten gibt es Pferde und auch Reiterinnen und Reiter, denen das Dressurreiten keinen Spaß macht. Oft wurde der Reiterin oder dem Reiter nicht korrekt vermittelt, worum es bei einer Dressurarbeit geht. Die Dressurarbeit ist für das Pferd da, nicht das Pferd für die Dressurarbeit.

Meine persönliche Inspiration aus dem Vorwort von Egon von Neindorff zum Buch „Dressur in Harmonie“ geschrieben von Walter Zettl:
„Dressur in Harmonie – was bedeutet dies? Die Dressur ist eine naturgemäße, systematische Gymnastizierung von Pferd und Reiter. Sie bedeutet weder totale Unterwerfung des Pferdes, noch erzwungene Überforderung oder nutzloses Kämpfen. Harmonie ist Sensibilität, Einfühlungsvermögen, Beständigkeit und Einklang. Dressur in Harmonie bedeutet also, eine Aufgabe gemeinsam so zu lösen, dass Reiter und Pferd Freude an der Arbeit haben. Nur dann kann die wunderbar natürliche Losgelassenheit gefühlt werden, die jeder Reiter in seiner täglichen Arbeit sucht.
Der moderne Sportler weiß, wie eng Körper und Geist miteinander verbunden sind. Beim Reiten kommt noch hinzu, dass zwei gänzlich unterschiedliche Persönlichkeiten in Einklang gebracht werden müssen; ein Weg, den man nur in kleinen Schritten, mit Hilfe eines erfahrenen Lehrers und mit großer Geduld erfolgreich gehen kann.“

Ist das nicht genau das, wonach wir mit unseren Pferden streben und was wir an unsere Pferde vermitteln möchten?

Mein Fokus beim Unterricht ist ganz klar:

• Das Pferd soll sich beim Reiten wohl fühlen.
  
• Die Reiterin/ der Reiter soll sich wohlfühlen.

Beim Unterricht ist mein Augenmerk immer auf die Reiterin/ dem Reiter. Nur wenn wir verstehen, werden wir in der Lage sein, die Theorie fundiert in die Praxis umzusetzen und das Pferd zu fördern.

Pferde zu reiten heisst nicht, sie zu verändern, sondern unsere eigenen Möglichkeiten der Unterstützung für das Pferd zu erweitern und zu verbessern.

Bedenken Sie, welche Möglichkeiten der Hilfengebung uns als Reiterinnen und Reiter zur Verfügung stehen. Mein Anspruch für Sie und Ihr Pferd ist, diese umfangreichen Hilfemöglichkeiten aufzuschlüsseln und Sie dabei zu unterstützen, diese mit einfachen und verständlichen Möglichkeiten, systematisch zu verbessern und zu verändern.

Ich orientiere mich sehr an den alten Meistern der Reitkunst, was den Reitunterricht betrifft. Ein harmonisches Reiten ist ein lebenslanges, erfüllendes und spannendes Studium an sich selbst.

Ein Zitat von Nuno Oliveira begleitet mich ständig bei meiner Arbeit mit den Pferden und beim Unterricht:

"Ein Pferd ausbilden heisst vor allen Dingen zu fühlen und sich zu zwischen, nachdem man gefühlt hat, zu helfen und nicht zu zwingen".